Häufige Fehler bei der Küchenplanung
Normalerweise spricht man nur über die positiven Dinge, die eine Küche ausmachen. Leider kommen aber oft Kundinnen und Kunden zu uns, weil bei der Planung ihrer Küche etwas nicht passt. Damit Ihnen das nicht passiert, stellen wir die häufigsten Fehler vor und zeigen mögliche Lösungen auf.
Die Zimmertür kollidiert mit der Kühlschranktür oder der Vorratsauszug versperrt den Eingang zur Küche oder das Fenster lässt sich nicht öffnen, weil der Wasserhahn im Weg ist. Dies sind nur drei der «Klassiker», wenn es um die häufigsten Planungsfehler geht. Einem Profi in Sachen Küchenplanung sollten diese Fehler nicht passieren.
Häufiger Fehler Nummer 1: zu wenig Stauraum
Wir kennen das: Mit der Zeit sammelt man so einiges an. Ausgemistet wird häufig erst, wenn man keinen Platz mehr hat oder, wenn man umzieht. Auch wenn man eine neue Küche kauft, ist man gut beraten die alte Küche erstmal ordentlich auszumisten. Wenn die neue Küche aber dennoch zu wenig Stauraum bietet und der hohe Spaghettitopf nicht mehr in die neuen Schubladen passt, ist das nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch fast unmöglich zu korrigieren. Darum raten wir: Vor der Erstberatung bzw. vor dem Küchenkauf das benötigte Volumen an Stauraum in etwa ermitteln. Ausserdem auch besonders sperrige oder grosse Staugüter wie eben den Spaghettitopf, den Wok oder Oma’s Römertopf in der Planung berücksichtigen. Apropos Spaghettitopf – damit dieser, aber auch andere hohe Staugüter wie zum Beispiel 1.5 Liter PET-Flaschen sicher in den neuen Auszug passen, hat Veriset das variable Masssystem VMS entwickelt. Hier passt sich die Möbelhöhe den individuellen Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer an.
Häufiger Fehler Nummer 2: zu wenig Arbeitsfläche in der Küche
Ein weiterer sehr ärgerlicher Fehler wäre es, zu wenig Arbeitsfläche in der Küche einzuplanen. Davon kann man praktisch nicht genug haben. Sei es als Abstellfläche, zum Anrichten oder, wie der Name schon sagt, zum Arbeiten. Zum Thema Abstellfläche: Überlegen Sie, was alles in Ihrer Küche «rumsteht»: Kaffeemaschine, Früchtekorb, Kitchen Aid, Smoothie Maschine, Entsafter, Eismaschine, Messerblock, Dekoration. Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Aspekt: Einkäufe. Eine Ablagefläche für die vollen Einkaufssäcke bzw. deren Inhalt sollte immer frei sein. Und denken Sie auch an den Mindestabstand zwischen Spüle und Kochfeld; dieser sollte um die 80 cm betragen.
Le plan de travail n’est jamais assez grand. Mais le minimum (et le plus important) est l’espace entre l’évier et les plaques de cuisson.
Häufiger Fehler Nummer 3: Budget nicht verraten
Ein ebenfalls ärgerlicher Fehler, der sich auch auf die Planung auswirken kann, ist die Zurückhaltung in Sachen Budget. Stellen Sie sich vor: Sie träumen von einer grossen Inselküche mit grifflosen Echtholzfronten, inkl. Steamer, Backofen, Wärmeschublade und Kochfeld mit integriertem Dampfabzug. Und dann offeriert Ihr Küchenbauer Ihnen diese Küche für CHF 64'000. Wie enttäuschend zu merken, dass man die Traumküche auf dem Papier mit den CHF 30'000, die man maximal ausgeben will, nicht bekommen kann. Jeder Küchenbauer ist Ihnen dankbar und kann Ihnen von Anfang an eine schöne und realistische Planung für Ihr Budget vorschlagen. Und Sie tun sich selbst auch einen Gefallen, indem Sie ohne Umwege zu der für Sie passenden Offerte kommen.
Häufiger Fehler Nummer 4: Ergonomie vernachlässigen
Das Thema Ergonomie ist sozusagen unser Steckenpferd, über das wir immer wieder berichten und das uns sehr wichtig ist. Deshalb haben wir dazu nicht nur etliche Texte verfasst sondern auch ein kleines Dossier zu diesem Thema zusammengestellt, damit Ihnen diese Fehler nicht passieren: Die falsche Arbeitshöhe, die zu Rückenschmerzen führen kann, zu lange Arbeitswege, weil man die Arbeitsabläufe in der Küche nicht berücksichtigt hat. Dazu gehört auch, dass man berücksichtigt genügend Platz zwischen den Küchenzeilen zu lassen, damit der offene Geschirrspüler beim Ausräumen nicht mit der offenen Schublade gegenüber kollidiert. Als Faustregel gilt, mindestens 1 Meter, maximal 1.5 Meter Abstand zwischen den Küchenzeilen. Wenn das nicht geht, muss der Grundriss der Küche entsprechend angepasst werden.
Häufiger Fehler Nummer 5: Wasserhahn vor dem Fenster
Ein Klassiker unter den Fehlplanungen ist der Wasserhahn vor dem Fenster, wegen dem man das Fenster nicht mehr öffnen kann. Hier gibt es zwei Lösungen: Ein Wasserhahn zum Versenken oder zum Runterklappen. So kann man die Aussicht aus dem Fenster beim Abspülen wieder unbeschwert geniessen.
Un robinet devant la fenêtre est esthétique, mais il faut s’assurer de pouvoir ouvrir la fenêtre.
Häufiger Fehler Nummer 6: keine oder falsche Anschlüsse
Bei der Planung einer neuen Küche ist man ziemlich frei. Aber eins ist meistens fix: die Wasseranschlüsse. Diese zu verlegen ist oft sehr aufwändig und teuer. Daher sind die Positionen für Waschbecken und Geschirrspüler meist fix. Anders sieht es beim Strom aus. Stromleitungen können relativ einfach versetzt werden. Darum sollte man unbedingt auch an genügend Steckdosen an der richtigen Stelle denken! Grundsätzlich gilt: lieber zu viel als zu wenig einplanen, dann ist man anschliessend flexibler und kann Küchenmaschine, Kaffeemaschine, Radio und Mixer beliebig umstellen, ohne dass hässliche Kabel sichtbar sind - und für den Stabmixer hat es bei Bedarf auch noch eine Steckdose frei. Das Gleiche gilt, wenn Sie einen Kochfeldabzug mit Abluft möchten. Dann macht es Sinn, wenn der Schacht für die Abluft schon im Boden vorhanden ist und man das Parkett oder die Platten nicht nochmal aufbrechen muss. Und für das Kochfeld benötigen Sie einen Starkstromanschluss, der ebenfalls möglichst nah am Kochfeld platziert sein sollte.
Ne pas oublier de prévoir suffisamment de prises bien placées. Les installer ultérieurement s’avère souvent long et pénible.
Häufiger Fehler Nummer 7: Raum nicht optimal nutzen
Fast so schlimm wie zu wenig Stauraum (siehe Fehler Nummer 1) oder zu wenig Abstellfläche (siehe Fehler Nummer 2) ist, wenn nicht die gesamte Raumhöhe oder -tiefe ausgenutzt wird, wodurch wertvoller Stauraum verloren geht. Insbesondere die Möbeltiefe lässt sich bei vielen Grundrissen optimieren, indem man die Standardtiefe von 60 cm auf 75 cm erhöht. Dabei gewinnt man doppelt: 25 Prozent mehr Stauraum in den Schränken und 25 Prozent mehr Arbeits- und Abstellfläche! Aber auch die Raumhöhe sollte man nicht unterschätzen. Auch wenn man auf 2.40 Meter Höhe eher selten genutzte Staugüter unterbringt, ist man während der 25 Jahre Lebensdauer einer Küche vielleicht froh um jeden zusätzlichen Stauraum – und gut sieht es nebenbei auch aus, wenn die Küche raumhoch geplant wird.
On gagne doublement de la place avec les tiroirs grande profondeur: rangement dans le meuble et surface de travail dessus.
Häufige Fehler Nummer 8: Geschirrspüler neben der Wand
Beim Geschirrspüler einräumen geht gerne mal etwas daneben. Damit die Rotweinreste, Kaffeetropfen oder Saucenspritzer nicht auf der Wand landen, wo man sie nur mühsam wegbekommt, sollte zwischen der Küchenwand und dem Geschirrspüler im Optimalfall ein Möbel dazwischenstehen.
Tout va bien: le lave-vaisselle est certes un peu à l’étroit, mais quand on salit ce qui se trouve à côté, une façade de meuble facile d’entretien se nettoie bien, contrairement à un mur.
Häufiger Fehler Nummer 9: Kollisionen und Katastrophen
Achten Sie bei der Küchenplanung darauf, dass es beim Öffnen und Schliessen von Schranktüren und Zimmertüren sowie beim Betätigen von (Licht-)schaltern keine Kollisionen gibt. Vielleicht lässt sich im Rahmen eines Umbaus die Zimmertür in die andere Richtung öffnen oder anderweitig optimieren, damit diese beispielsweise nicht in den Vorratsauszug knallt. Dazu gehört auch, dass man sorgsam mit der Planung von Griffen umgeht: Zum Beispiel, wenn ein Küchenschrank schwungvoller geöffnet wird, sollte sein Griff nicht gegen die Fensterscheibe knallen. Hier vielleicht eher an eine grifflose Lösung denken oder einen sogenannten Öffnungswinkelbegrenzer einsetzen. Besonders ärgerlich ist es auch, wenn man bei der Planung Schalter übersieht und beispielsweise der Lichtschalter plötzlich hinter dem Schrank verschwindet. Ebenfalls ärgerlich ist es, wenn man häufig zu zweit kocht oder mit Kindern und es hat zu wenig Platz oder man steht sich im Weg. Auch dann sollte man die Küchenplanung entsprechend anpassen.
Solution astucieuse: les interrupteurs à gauche sur la photo ont été simplement placés sur le côté de la cuisine. Ainsi, ils sont faciles d’accès et libèrent de la place dans la cuisine.
Häufige Fehler Nummer 10: Tablarschränke statt Auszüge
Es gibt wohl nichts unpraktischeres als Tablarschränke, vor allem im Unterbau. Mühsames Bücken ist das Eine. Ärgerliches Aus- und Umräumen, um den Deckel ganz hinten im Schrank zu erwischen das Andere. Ganz zu schweigen vom anschliessenden Tetris, um alles wieder einzuräumen, was beim Wühlen aus dem Schrank gefallen ist. Dies kann man sich einfach ersparen, indem man Auszüge im Unterschrank einplant. Diese sind zwar etwas teurer als Tablarschränke, zahlen sich aber langfristig aus, weil man seinen Rücken und seine Nerven schont.
Grâce aux tiroirs dans la partie basse de la cuisine, tout est facilement accessible.
Fazit: Eine Küchenplanung braucht Zeit und Erfahrung
Eine neue Küche zu gestalten macht Spass. Den Küchenkauf sollte man dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es sind viele kleine Details, die am Schluss entscheidend sind für eine gute Küchenplanung. Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie sich von verschiedenen Ausstellungen inspirieren und kompetent beraten. Wir empfehlen, ein paar Nächte darüber zu schlafen und einige Zeit auf sich wirken zu lassen. Unsere Tipps und der Hinweis auf die häufigsten Fehler sollen Ihnen dabei helfen, dass die Küche technisch «verhäbt». Am Schluss sollten Sie aber auch auf Ihr Bauchgefühl hören, bevor Sie definitiv entscheiden.
